Finanzmärkte – das Schlimmste kommt zum Schluß

Finanzmärkte – das Schlimmste kommt zum Schluß: Dr. Dietmar Siebholz im Interview

Lars Schall und Dr. Dietmar Siebholz im Interview.
Dr. Dietmar Siebholz, geboren Jahrgang 1942, ist gelernter Bankkaufmann, der jahrelang als leitender Bankanlageberater arbeitete. Fernerhin war er Börsenmakler. Später gründete er eine Fondsentwicklungsgesellschaft für Spezialimmobilien. Im Laufe der Jahre hat er als selbstständiger Unternehmer Immobilienfonds mit einem Investitionsvolumen von mehr als € 700 Millionen in Gang gebracht. Seit Anfang der 1990er Jahre beschäftigt er sich intensiv mit dem Themenkomplex „Geldstabilität — Edelmetalle — Rohstoffe — Seltene Erden“ und ist diesbezüglich für seine Fachkommentare bekannt. Außerdem entwickelte er patentierte Pumpensysteme für Tagebaubetriebe in regenreichen Gebieten. Er ist deutscher Repräsentant des Gold Anti-Trust Action Committee (GATA) und Beiratsvorsitzender der COMVAL-Gruppe in Frankfurt am Main. Seinen Doktortitel hält er in Volkswirtschaftslehre.

Im nachfolgenden Interview erklärt Siebholz, dass die vorgenommenen Lösung zur Rettung des Euros keine seien — am Schluss könnten im Grunde auch „gebrauchte Fahrräder als Sicherheiten“ für die EZB herhalten. Seiner Ansicht steht eine „Schulden-Union“ nach dem Prinzip kommunizierender Röhren bevor. Eine Währungsreform sei letzthin unvermeidlich. Gleichzeitig werde die Entität des ESM der nächste große Manipulator sämtlicher Märkte, „um den Blick zu trüben, das ein Ende vorgezeichnet ist“ — dafür werde die leistungslose Geldschöpfung gegen Schulden schon sorgen.

Bezüglich des „Quantative Easing Runde Drei“ der US Federal Reserve sagt Siebholz, dass den USA gar nichts anderes übrig bleibe. Der Punkt der Entscheidung werde kommen, wenn das Geld aber in den Wirtschaftskreislauf gerät und den derzeit trägen Geldumlauf ablöst. Gleichzeitig baut die chinesische Zentralbank massiv Goldreserven auf, indem sie den künstlich niedrigen Goldpreis „als Geschenk nutzen“. Dagegen brauche Deutschland nicht mit den Goldreserven bei der New York Fed rechnen — diese seinen Opfer eines „Lagerstätten-Swaps“ geworden. Überhaupt seien die westlichen Zentralbanken / der IWF in einem gewaltigen Bilanzierungsbetrug engagiert. Die Short-Positionierten sowohl im Gold-, als auch im Silbermarkt dürften seiner Ansicht nach am Ende auf der Verliererseite stehen. Darüber hinaus erklärt Siebholz das Interesse, das er dem Graphit entgegenbringt, und hält äußerst kritische Worte für die staatliche Rechtsbrechung bereit, die er am Werke sieht.